Nachruf auf Frank Wößner

Samariterstiftung trauert um ihren Vorstandsvorsitzenden Frank Wößner.

Am 26. September 2023 verstarb der Vorstandsvorsitzende der Samariterstiftung Frank Wößner im Alter von 61 Jahren. Stiftungsrat, Stiftungsversammlung, Vorstand, Mitarbeitervertretung und Mitarbeitende der Samariterstiftung sind tief bewegt über seinen plötzlichen Tod und sind in Gedanken bei seiner Familie.

„Hoffnungsstur“ – diese Wortschöpfung, die Frank Wößner gerne verwendete, beschreibt für viele Samariterinnen und Samariter ihren langjährigen Vorstandsvorsitzenden sehr treffend. Frank Wößner war ein Netzwerker, der Menschen miteinander verband. Er machte im sozialpolitischen und gesellschaftlichen Umfeld auf die Herausforderungen in der Altenpflege und Eingliederungshilfe aufmerksam und setzte sich für einen Abbau der Bürokratie ein. Dabei lag ihm am Herzen, zu zeigen, dass das oft vermittelte negative Image der Pflegeberufe nicht gerechtfertigt sei – ebenso wenig wie das negative Image von Pflegeheimen.

Seine Vision war es, Orte zu schaffen, an denen das Leben zu Hause ist – Orte, an denen Menschen ihr Leben in Selbstbestimmung und Würde leben können und an denen Menschen achtsam miteinander umgehen. Mit großer „diakonischer Beharrungsfähigkeit“, wie er es selbst nannte, setzte er sich dafür ein, dass diese Vision Wirklichkeit werden konnte. Er verstand es, Menschen für seine Ziele zu gewinnen und zu begeistern. Vertrauen, Zuverlässigkeit und Klarheit waren zentrale Werte in seiner Führungsarbeit. Seinen Mitmenschen begegnete er mit großer Empathie, Zuwendung, Offenheit und mit viel Humor. Ein wertschätzender Umgang miteinander bedeutete für ihn, auch kritische Themen offen anzusprechen und gemeinsam konstruktive Lösungen zu finden.

Frank Wößner richtete die Arbeit der Stiftung immer auf einen breiten Kontext aus: Die Stärkung der Zivilgesellschaft, das Gemeinwohl und die Bewahrung der Schöpfung begriff er als Grundlage des Handelns. Prägend für diese Einstellung war der damalige Pfarrer der Gemeinde Dürrenmettstetten, in der Wößner auf dem elterlichen Bauernhof aufwuchs. Er vermittelte ihm, dass Glaube und Weltverantwortung zusammengehören. Zudem gab er ihm den entscheidenden Impuls für das Theologiestudium, das Frank Wößner 1988 aufnahm. Dem waren ein Studium der Betriebswirtschaftslehre und drei Jahre Berufstätigkeit als Projektmanager in der Wirtschaft vorausgegangen.

Nach dem Theologiestudium war Frank Wößner Vikar in Grafenberg. Danach arbeitete er zwei Jahre als Berater bei einer Beratungsgesellschaft für soziale Unternehmen und Einrichtungen in Stuttgart, um anschließend, ab dem Jahr 2000, als ordinierter Pfarrer der Württembergischen Landeskirche zunächst als Pfarrer zur Dienstaushilfe im Dekanat Reutlingen und danach als Gemeindepfarrer in Altenriet tätig zu sein.

Seit Juni 2012 war Frank Wößner Vorstandsvorsitzender der Samariterstiftung. Er war das Gesicht der Stiftung nach innen und außen. Er prägte die Stiftung mit seinem Optimismus, seiner Dynamik und seinem unbedingten Willen, „Dinge hinzubekommen“. Die Samariterstiftung war für ihn eine starke, vielfältige Gemeinschaft. Als Pfarrer und Betriebswirt war er überzeugt davon, dass wirtschaftliches Handeln kein Selbstzweck ist, sondern eine Voraussetzung dafür, den diakonischen Auftrag der Stiftung zuverlässig erfüllen zu können: „Wir helfen Menschen“. Die „Samariter-Familie“ wird in seinem Sinne und im Sinne der Stiftung weiter daran arbeiten, diese Mission umzusetzen. In seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der Samariterstiftung brachte er sich über viele Jahre hinweg mit großem Engagement in den Verbandsrat des Diakonischen Werks Württemberg ein, ab 2019 auch als Mitglied des Präsidiums.

Frank Wößner hinterlässt seine Frau, seine beiden Söhne und seine hochbetagte Mutter, die im Christiane-von-Kölle-Stift in Tübingen, dem Wohnort der Familie Reiber-Wößner, lebt.

Bei der Beerdigung am 6. Oktober haben sich die Angehörigen, Freunde und engsten Kolleginnen und Kollegen im kleineren Kreis von Frank Wößner verabschiedet. Am Freitag, 10. November um 14 Uhr findet eine Trauerfeier für Frank Wößner in der Nürtinger Stadtkirche statt.

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