Wilde Malerei im Haus im Park

„Was hat das Ganze eigentlich für einen Sinn?“, fragte eine Bewohnerin schmunzelnd, als sie die große weiße Leinwand im Garten an der Hecke sah. "Das ist wilde Malerei, ein kreatives Malen und Experimentieren mit Farben auf ganz viele verschiedene Arten", lautete die Antwort der Betreuungsassistentinnen. „Ach so!“, nickte sie dann zufrieden und verfolgte genau, wie die Bewohnerinnen und Bewohner flüssige Gouache-Farbe mit Sprühflaschen und Wasserpistolen auf das Gemälde spritzten oder mit farbigen Schwämmen auf das Tuch warfen, mit einem Tennisball am Stock Farbe auftupften oder die Flüssigfarbe mit echten Gräsern auf das Leintuch wischten.

Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Nach anfänglichem, zögerlichen Farbauftrag wurden die Bewohnerinnen und Bewohner immer mutiger und experimentierten lachend mit den verschiedenen Möglichkeiten. Aus dem Publikum gab es dann weitere Ideen und Anweisungen: „Da oben links fehlt noch gelb“ oder „Da muss noch lila dazu“. Gesagt – getan!

Als sie dann über den Action Painter Jackson Pollock sprachen, dessen „ungezähmte“ Bilder Millionenbeträge wert sind, waren sich alle einig: "Unser Bild ist auf jeden Fall auch ein Kunstwerk, ein einzigartiges Unikat."

In der abschließenden Gesamtbetrachtung entdeckten die Künstlerinnen und Künstler auch Tiere auf dem Bild: Der eine sah einen Steinbock, die andere ein Krokodil und einen Hahn, die nächste ein Feuerwerk. Also stimmten sie über einen Titel ab: der „Karneval der Tiere“ hängt nun erstmal im Gemeinschaftsraum bis er seinen endgültigen Platz im Haus findet.

 

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