Der Samariter-Park ist die „grüne Mitte“ zwischen Dr.-Vöhringer-Heim, Tagesklinik, Wohnstätte und Hauptverwaltung der Samariterstiftung in Nürtingen-Oberensingen. Ob Mittagspause im Grünen, Gymnastik im Freien oder ein Spaziergang unter Bäumen – die Menschen genießen und beleben das weitläufige Gelände. Vor dem Pflegehaus Dr.-Vöhringer-Heim war ein Teich angelegt, der allerdings über die Jahre zu einem Tümpel wurde. Im Sommer entwickelten sich regelmäßig sehr viele Algen und das Wasser leuchtete poppig grün. Die Sanierung des Teiches gab den Ausschlag für ein größeres Projekt, das inzwischen den gesamten Park umfasst.
Dass der Teich eine Generalüberholung benötigt, war allen klar. Doch auch die Wege waren nicht optimal: Sie waren schmal und nicht ganz eben. Der Belag machte es den Rollatorfahrer*innen oder Menschen im Rollstuhl nicht gerade leicht, sich fortzubewegen. So folgte ein intensiver Austausch anhand von tollen Impulsen eines Landschaftsgärtner-Büros aus Nürtingen. Die Grundidee: Zu einem attraktiven Park gehören Rundwege, um die Anlage erlebbar zu machen. Sie sollen dazu einladen, den Park und seine Elemente zu entdecken. Nach Möglichkeit gibt es mehrere Rundwege, um Spaziergänger*innen Entscheidungsmöglichkeiten zu bieten, welchen Weg sie nehmen möchten. Denn sonst wird das Gehen im immer selben Kreis schnell eintönig. Das gilt insbesondere für regelmäßige Nutzer*innen, wie es viele Bewohner*innen des Dr.-Vöhringer-Heims sind.
Viele Wege erhöhen zwar die Abwechslungsmöglichkeiten, erschweren jedoch gleichzeitig die Orientierung und Wegfindung. Die Fähigkeit, sich im Raum orientieren zu können, nimmt bei vielen älteren Menschen aus geistigen oder körperlichen Gründen zunehmend ab. Deshalb wurde ein Rundwegekonzept entwickelt, das speziell auf die Bewohner*innen des Pflegehauses ausgerichtet ist, dabei alle anderen Nutzergruppen aber nicht ausschließt.
Nun werden insgesamt drei Rundwege angelegt, die aufeinander aufbauen und sich in einer gemeinsamen Form vereinen. Es gibt einen kurzen, einen mittleren und einen langen Rundweg, die sich über Nebenwege abkürzen oder verlängern lassen.
Unterstützt durch die Förderung der GlücksSpirale entstand in den vergangenen Monaten der kurze Weg. Er umrundet die neu gestaltete Teichanlage und führt durch eine idyllische, naturnahe Wasserlandschaft. Ein durchgehender Handlauf begleitet diesen Weg. Er dient als unterstützende Gehhilfe und sichert gleichzeitig die Teichanlage ab. Obwohl derzeit ringsum noch Baustellenatmosphäre herrscht, wird der neue Weg schon eifrig genutzt. Die ersten Fische schwimmen im Teich. Täglich wird begutachtet, ob die neuen Pflanzen am Ufer und im Schilfgürtel gut anwachsen.
Auch der mittlere Rundweg führt an Teilen des Teichs vorbei und erschließt außerdem sämtliche Attraktionen im Park. Der dritte Rundweg ähnelt dem mittleren, bietet aber eine längere Laufstrecke für Menschen, die sich gerne intensiver bewegen möchten.
Die Wegegabelungen sind in Y-Form ausgeführt. Sie ermöglicht die einfache Orientierung und Wegfindung. Die Weggabelungen geben stets eine Richtung vor, die zum Haupteingang des Dr.-Vöhringer-Heims zurückführt. Menschen mit eingeschränkter Orientierungsfähigkeit finden somit einfach zurück zum Pflegehaus. Jede Weggabelung führt wieder zurück zum Ausgangspunkt, nur auf verschiedenen Wegen. Kommt man an eine zulaufende Gabelung, besteht zwar die Möglichkeit abzubiegen, die primäre Laufrichtung leitet jedoch geradeaus. Münden Nebenwege in die Rundwege, wird durch eine klare Hierarchisierung der Wegetypen deutlich welches der Hauptweg ist. Die Eugen & Irmgard Hahn Stiftung Eugen und Irmgard Hahn Stiftung unterstützt mit einer großzügigen Spende den seniorengerechten Umbau des Parks.
Diese tolle Konzeption und die ersten sichtbaren Baufortschritte helfen den Bewohner*innen, Angehörigen und Mitarbeitenden über die Zeit hinweg, in der der Samariter-Park eher einer Mondlandschaft als einem Park gleicht. Aber wir alle haben Phantasie und Vorfreude!
