Im 18. und 19. Jahrhundert war es weit verbreitet, die letzten Tage Jesu und die Freude der Auferstehung in Form einer Osterkrippe zu veranschaulichen. Danach geriet diese Tradition in Mittel- und Westeuropa fast völlig in Vergessenheit.
Als wir im Haus im Park darüber sprachen, waren unsere Bewohner:innen sofort dafür, diese schöne Tradition wieder aufleben zu lassen.
Gleich beratschlagten wir, welche Materialien wir verwenden könnten und sichteten unsere Bestände an Naturmaterialien. Schnell war klar: die Birkenholzscheiben, Steine, Sand, Hölzchen und Moos passen wunderbar. Und Winzling-Biegepuppen eignen sich besonders gut zur Gestaltung der biblischen Szenen. Die Winzlinge wurden genau betrachtet, besonders der Engel fand großen Anklang. „Maria Magdalena fehlt aber noch ein Kopftuch“, meinte eine Bewohnerin, „und für Jesus brauchen wir noch ein Leichentuch“. Gesagt, getan! So gestalteten wir mit viel Liebe zum Detail unsere eigene Osterkrippe.
An Gründonnerstag, Karfreitag und am Ostersonntag scharten sich die Bewohnner:innen um die Krippe. Sie tauchten ein in die vorgelesenen biblischen Geschichten von Jesu Leidensweg und das Wunder der Auferstehung, dargestellt in den Krippenszenen. Darüber hinaus lauschten sie ergriffen dem Oster-Oratorium von Johann Sebastian Bach und anderen Kirchenliedern. PK/RG