Michael Donth, CDU-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Reutlingen, hospitierte im Rahmen seiner Sommertour 2023 im Samariterstift Riederich.
Hausleiterin Alexandra Kornacker führte Michael Donth MdB zunächst durch das moderne Pflegehaus. Anschließend trat der Bundestagsabgeordnete um 13.30 Uhr die Spätschicht an. Vier Stunden lang begleitete er das Pflegeteam bei seiner Arbeit, bereitete Mahlzeiten vor, erlebte die Abläufe und sprach mit Mitarbeitenden sowie Bewohnerinnen und Bewohnern. Beim Sitztanz mit Tüchern und dem gemeinsamen Singen hatte der CDU-Politiker sichtlich Freude. Im Samariterstift Riederich leben insgesamt 30 Menschen, jeweils 15 in einer familiären Hausgemeinschaft.
„Ich war beeindruckt, von der persönlichen Zuwendung, welche die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – bei allen Anforderungen an ihre Tätigkeit – den Bewohnern gegenüber zeigen“, so Michael Donth MdB.
„Eine Hospitation bietet den ungefilterten Blick auf die täglichen Aufgaben unserer Mitarbeitenden“, sagte Frank Wößner, Vorstandsvorsitzender der Samariterstiftung. Deshalb freute er sich über die Bereitschaft Donths, aktiv mitzuarbeiten. „Meine Hospitation hat mir einen intensiven Eindruck vermittelt, welche Auswirkungen politische Entscheidungen in der Praxis haben“, berichtete er.
Im Gespräch mit Frank Wößner, Regionalleiterin Angela Krohmer, Hausleiterin Alexandra Kornacker und deren Stellvertreter Senad Zulic tauschte Donth sich über die aktuelle Situation in der Pflege aus.
Wie in vielen anderen Branchen auch, ist der Arbeitskräftemangel in der Pflege angekommen. Nun müssten Lösungsmöglichkeiten her, um den wachsenden Bedarf an Pflegeleistungen auch weiterhin decken zu können, beispielsweise durch Fachkräftegewinnung im Ausland. „In der Pflege können wir nicht wie Kindertagesstätten um 13 Uhr schließen. Wir müssen eine 24-Stunden-Betreuung gewährleisten und dafür benötigen wir Fachpersonal“, verdeutlichte Wößner.
Angela Krohmer, Regionalleiterin Altenhilfe in der Region Reutlingen/Tübingen der Samariterstiftung, führte aus, dass neue Konzepte für die Pflege etabliert werden müssten, die leistbar und finanzierbar seien. Wößner sieht zukünftig eine zunehmende ambulante Versorgung, die Unterstützung durch die Zivilgesellschaft und innerhalb von Wohnquartieren sowie technische Hilfsmittel als Lösung.
Zu schaffen macht den Pflegehäusern die zunehmende Bürokratie. Alle Beteiligten waren sich einig, dass Kontrollprozesse verschlankt und der Fokus stärker auf die Ergebnisqualität gelegt werden müsse. „Immer mehr Arbeitskräfte sind mit der Überwachung von Abläufen beschäftigt. Doch sie fehlen wiederum im produzierendem Bereich“, erläuterte Donth.
„Allen unseren Mitarbeitenden geht es darum, dass es unseren Bewohnerinnen und Bewohnern gut geht. Dafür brauchen sie keine Verordnung“, resümierte Angela Krohmer.